2024: Leverkusener Denkmäler zum Thema "Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte"

Nachfolgende Leverkusener Denkmäler werden 2024 zum Thema "Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte" vorgestellt.

Ev. Kirche am Bielert und Gemeindehaus, Opladen

Nach der Entscheidung, die drei Bezirke der Evangelischen Kirchengemeinde Opladen zusammenzulegen, soll die denkmalgeschützte, 1875 erbaute Kirche am Bielert als einzige Gottesdienststätte verbleiben. Dafür muss zunächst das Kirchengebäude grundlegend saniert werden.

Mitten in der Sanierung wurde die Kirche im Juli 2021 vom Hochwasser getroffen. Die Schäden im Innenraum waren immens. Die historische Ausstattung muss restauriert werden. Der Innenputz wurde bis in eine Höhe von 1,50m abgeschlagen. Selbst die bemalte Kassettendecke muss erneuert werden. Die Orgel wurde ausgebaut.

Parallel soll der Kircheninnenraum unter Erfüllung der Anforderungen des Denkmalschutzes so neugestaltet werden, dass er vielfältige Möglichkeiten zur unterschiedlichen Gestaltung von Gottesdiensten bietet.

Um weitere Gemeindeaktivitäten zu bündeln, wird das historische, 1904 erbaute Gemeindehaus einen Erweiterungsbau erhalten. Der neue Gemeindesaal soll von allen Menschen in Opladen genutzt werden können.

Erbbegräbnis von Diergardt, Manfort

1857 erwarb der Viersener Textilunternehmer Friedrich von Diergardt die Grafschaft Morsbroich und widmete diese in die Fideikommisse „Morsbroich“ und „Dünnwald“ um.

Nach seinem Tod im Jahr 1869 nahm sein Enkel Friedrich Daniel von Diergardt Schloss Morsbroich als Wohnsitz und verwaltete von hier die Besitztümer der Familie. Er beantragte im Jahr 1880 die Erbbegräbnisstätte in unmittelbarer Nähe des Schlosses. Nach der Genehmigung durch ein Dekret der „Königlichen Regierung“ wurde die Anlage 1883 errichtet.

Die Begräbnisstätte besteht aus einem rechteckigen, eingefriedeten Gräberfeld mit gleichartig gestalteten Grabsteinen. An der Schmalseite nach Osten liegt der Zugang mit einem Gittertor. Im Westen steht im Zirkelpunkt des „Ehrenhofes“ auf dem „Kalvarienberg“ das Friedhofskreuz aus einfachen, naturbelassenen Baumstämmen. Die halbkreisförmige Abschlussmauer ist aus rotem Mainsandstein gefertigt. Im Scheitel der Mauerausrundung befindet sich eine Steinsitzbank.

Im Bereich der Mauerausrundung sind mehrere, heute teilweise zerstörte Gedenktafeln angebracht.

Lindenhof, Wiesdorf

Schon auf dem Urriss von 1830 sind an dieser Stelle mehrere Weiher vorhanden, die zu der daneben liegenden Hofanlage gehörten. In den 1870er Jahren ließ Emanuel Mosler ein Wohnhaus mit ausgedehnten Kellerräumen errichten, in denen er das im Winter gewonnene Eis der benachbarten Weiher lagerte, um es im Sommer an Kölner und Wuppertaler Brauereien zu verschicken. Als sein Handel durch das Aufkommen von Kunsteisfabriken unwirtschaftlich wurde, baute er über den Kellerräumen eine Gaststätte mit Gartenlokal „Unter den Linden“. Er züchtete in den ehemaligen Eiskellern Champignons und auf den Gewässern Enten. Anfang des 20. Jahrhunderts war die Gaststätte am Ortsrand von Manfort zu einem beliebten Ausflugsziel geworden.

Nach mehreren Besitzerwechseln kaufte der Walzwerkbesitzer Theodor Wuppermann das Areal, um hier ein Casino für seine Werksangehörigen einzurichten. 1936/37 entstand der „neue“ Lindenhof, geplant von dem Architekten Walter vom Endt aus Düsseldorf, in der Form, wie er in wesentlichen Teilen heute noch erhalten ist.

Evangelische Johanneskirche, Manfort

1953/54 wurde die Ev. Johanneskirche mit zugehörigem Pfarrhaus in Leverkusen Manfort errichtet. Als Architekt konnte Otto Bartning gewonnen werden, der seit den 1920er Jahren ein führender protestantischer Kirchenbaumeister war. Theodor Wuppermann, Besitzer des damals gegenüberliegenden Stahlwerks, initiierte den Bau und stiftete das Baugrundstück.

1948 übernahm Bartning die Bauabteilung des Hilfswerkes der Evangelischen Kirchen in Deutschland und erarbeitete sein Montagesystem von Notkirchen, Gemeindezentren und Diasporakapellen. Auch wenn das Hilfsprogramm zur Zeit der Errichtung bereits abgelaufen war, basiert die Johanneskirche auf diesem Montagesystem und vereinigte ein komplettes
kirchengemeindliches Zentrum. Der Bau mit seinen zwei seitlichen Flügeln beherbergte Kindergarten, Gemeinderäume, Jugendheim, Küsterwohnung sowie ein nebenliegendes Pfarrhaus. Verbunden wurden die unterschiedlichen Bereiche durch Laubengänge.

Die Kirche wurde 2023/24 zu einer Kindertagesstätte umgebaut.